Zürich (awp) - Der Betrieb am Flughafen Zürich hat sich im Juni trotz der Lockerungen bei den Reisebestimmungen nur leicht erholt. 201'692 Menschen flogen über den Flughafen - 93 Prozent weniger als im Vorjahr.

In den Vormonaten war der Flugbetrieb wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen. Im April etwa waren gerade noch 27'000 Personen über Zürich geflogen. Wegen der aufgrund des Coronavirus verhängten Reiseverbote war die Zivilluftfahrt in der Schweiz zeitweise fast eingestellt worden.

Im Juni dann begannen die Fluggesellschaften rund um den Globus, ihren Betrieb wieder vorsichtig hochzufahren. Im ersten Halbjahr, das ab Mitte März von der Corona-Krise geprägt war, sank die Zahl der abgefertigten Passagiere rund 64 Prozent auf 5,3 Millionen.

Mit dem Start der Sommerferien rechnet der Flughafenbetreiber nun mit einer weiteren Zunahme des Passagieraufkommens. An einzelnen Tagen würden über 25'000 Passagiere erwartet, die abfliegen, ankommen oder umsteigen, erklärte der Flughafen Zürich am Montagabend.

80 Prozent weniger Flugbewegungen

Im Juni fiel die Zahl der Lokalpassagiere um 92,2 Prozent auf 160'697. Bei den Umsteigepassagieren betrug der Rückgang gar 95,4 Prozent auf 367'012 Personen. Die Umsteigepassagiere machten gerade mal noch 18,7 Prozent aller Reisenden am Flughafen aus. Im Vorjahr hatte der Anteil noch fast 30 Prozent betragen.

Auch die Zahl der Flugbewegungen lag mit 5'048 Starts oder Landungen immer noch um 79,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Schnitt sassen 94,1 Passagiere in einem Flieger (-30%) und nur 57 von 100 Sitzen waren besetzt. Die sogenannte Sitzplatzauslastung lag ein Jahr früher 24 Prozentpunkte höher.

Bleiben die Passagiere aus, können sie auch kein Geld in den Läden in Flughafens ausgeben. Das sogenannte Kommerzgeschäft schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent auf 11,4 Millionen Franken. Im Durchschnitt gab jeder Passagier am Flughafen 16,40 Franken aus.

Des Frachtvolumen schrumpfte im Berichtsmonat um 46 Prozent auf 19'911 Tonnen. Die Zahl der reinen Frachtflüge lag indes mit 330 Starts und Landungen über dem Vorjahreswert von 297.

Auch Frankfurt leidet

Auch der Flughafen Frankfurt leidet weiter heftig unter den Folgen der Covid-19-Pandemie. Frankfurt ist das wichtigste Drehkreuz der Swiss-Mutter Lufthansa. Am grössten Airport Deutschlands ging die Zahl der Passagiere im Juni um 91 Prozent auf knapp 600'000 zurück. Im April und Mai war die Passagierzahl noch um fast 97 Prozent beziehungsweise 96 Prozent gefallen.

Im ersten Halbjahr sank die Zahl der abgefertigten Passagiere in Frankfurt um knapp 64 Prozent auf 12,2 Millionen, erklärte die Betreiberin Fraport.

ra/rw