"Mit über 300 Millionen Euro an liquiden Mitteln ist Fielmann in der Lage, Akquisitionen auch ohne Fremdkapital zu realisieren", sagte Vorstandschef Marc Fielmann am Montag bei seiner ersten Bilanzpressekonferenz in Hamburg. Konkrete Ziele für Zukäufe nannte Fielmann nicht. Das börsennotierte Familienunternehmen wolle bis 2025 in fünf weitere Länder expandieren. Bis dahin plant der Konzern einen Absatz von zwölf Millionen Brillen und einen Außenumsatz von 2,3 Milliarden Euro. 2018 hatte Fielmann gut acht Millionen Sehhilfen verkauft, der vergleichbare Umsatz einschließlich Mehrwertsteuer lag bei 1,65 Milliarden Euro.

"Wir wollen das Wachstumstempo wieder deutlich erhöhen", kündigte Fielmann an. Dafür werde das Unternehmen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 200 Millionen Euro in die Modernisierung der Niederlassungen, die Digitalisierung und die Expansion investieren. Anders als sein Vater Günther Fielmann (79), der das Unternehmen vor fast 50 Jahren gegründet hat, setzt der 29-jährige Filius stärker auf das Internet. Der Senior hat sich aus dem aktuellen Tagesgeschäft zurückgezogen, bleibt vorerst aber zweiter Vorstandsvorsitzender neben seinem Sohn.

Für dieses Jahr kündigte Fielmann ein Absatzplus von mehr als zwei Prozent an, der Umsatz soll um mehr als vier Prozent wachsen. Das Ergebnis werde wegen der Investitionen stagnieren, solle aber in den nächsten Jahren wieder zulegen. Fielmann. Zu Jahresbeginn stieg der Gewinn stärker als der Umsatz: Während die Umsatzerlöse im ersten Quartal um 6,3 Prozent auf rund 372 Millionen Euro kletterten, sprang der Vorsteuergewinn um fast zehn Prozent auf 67 Millionen Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit weniger gerechnet. Den Brillenabsatz steigerte Fielmann im Auftaktquartal um drei Prozent auf 1,99 Millionen Stück. Das deutet darauf hin, dass mehr Gleitsichtbrillen verkauft wurden, an denen das Unternehmen mehr verdient. An der Börse kamen die Zahlen gut an, die Fielmann-Aktie kletterte zeitweise um mehr als zwei Prozent.