Ferrari N : muss nach Covid-Problemen beim Gewinn vom Gas
Am 03. August 2020 um 15:13 Uhr
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Die Corona-Pandemie und die Probleme in der Formel 1 machen Ferrari zu schaffen.
Die mehrwöchigen Produktionsunterbrechungen bei der Bekämpfung des Virus und Lücken in der Lieferkette sorgten im zweiten Quartal dafür, dass der Betriebsgewinn (Ebitda) um 60 Prozent auf 124 Millionen Euro einbrach, wie die italienische Sportwagenschmiede am Montag mitteilte. Außerdem schlugen geringere Einnahmen aus Sponsoring, Werbung und Lizenzen zu Buche. Ein Rückgang der Verkäufe und Besucherzahlen des Ferrari-Museums in Mailand habe die Lage zusätzlich erschwert. Hinzu kommt der Imageverlust, weil der erfolgsverwöhnte Rennstall in dieser Saison der Konkurrenz in der Rennserie hinterher fährt.
Nach dem Gewinneinbruch schraubte Ferrari die Gewinnziele erneut etwas zurück. Statt der im Mai bereits gesenkten Prognose eines bereinigten Betriebsgewinns von bis zu 1,2 Milliarden Euro geht das Management nun von einem Gewinn in einer Spanne zwischen 1,075 und 1,125 Milliarden Euro aus. Experten zeigten sich dennoch zufrieden. Unter den gegebenen Umständen sei das Ergebnis des zweiten Quartals stark, erklärten die Analysten von Morgan Stanley. Die Prognose für das Gesamtjahr sei zwar geringfügig gesenkt worden und liege unter den Durchschnitt der Erwartungen. Sie sei aber von "extrem hoher Qualität". Zudem erwarte Ferrari für 2021 eine signifikante Verbesserung. Die Aktie von Ferrari legte an der Mailänder Börse mehr als drei Prozent zu.
Ferrari N.V. ist eine Holdinggesellschaft, die sich auf 3 Tätigkeitsbereiche konzentriert: - Herstellung und Verkauf von Luxus-Sportwagen (85,8% des Nettoumsatzes): 458 Italia, 488 GTB, 458 Spider, 488 Spider, F12 Berlinetta, 458 Speciale, 458 Speciale A, California T und Ferrari FF. Die Gruppe bietet auch Ersatzteile an; - Herstellung und Verkauf von Automotoren (2,1%): Marke Maseratti; - Sonstiges (12,1%): Sponsoring, Finanzdienstleistungen, usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Italien (7,4%), Vereinigtes Königreich (10,5%), Deutschland (8,3%), Europa/Naher Osten/Afrika (21,9%), Vereinigte Staaten (25,7%), Amerika (3,8%), China/Hongkong/Taiwan (9,8%), Asien/Pazifik und Australien (12,6%).