GAYDON (dpa-AFX) - Der britische Luxusautobauer Aston Martin Lagonda findet nicht aus der Krise. Auch im letzten Monat des Jahres seien die Bedingungen für das Geschäft am Markt herausfordernd geblieben, teilte das Unternehmen am Dienstag in Gaydon mit. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen 130 bis 140 Millionen britische Pfund (153 bis 165 Mio Euro) betragen haben, unter anderem weil das Unternehmen mehr Geld in die Verkaufsförderung stecken musste und der Anteil günstigerer Autos am Absatz wuchs.

Im Vorjahr hatte Aston Martin noch einen operativen Gewinn von 247 Millionen Pfund ausgewiesen. Unter dem Strich hatte das Unternehmen damit allerdings auch dabei schon Verluste geschrieben.

Die Aktie der Briten sackte am Dienstag in London um bis zu 14 Prozent ab. Auch die Anleihen des hochverschuldeten Konzerns gerieten unter Druck. Aston Martin war im Oktober 2018 für 1900 Pence je Aktie an die Börse gegangen. Danach stürzte der Kurs aber immer weiter ab, zuletzt kosteten die Papiere nur noch rund 460 Pence. "Vom Geschäftsumfeld her war 2019 ein sehr enttäuschendes Jahr", sagte Vorstandschef Andy Palmer. Weil das Unternehmen seine Ergebnisziele verfehlen werde, wolle er nun auch mit Kostensenkungen gegensteuern.

Zudem setzt Aston Martin große Stücke in den Luxus-SUV DBX. Mit ihm will das Unternehmen die Gesamtproduktion bis 2023 auf 14 000 Autos mehr als verdoppeln. Produktionsstart des DBX soll im zweiten Quartal sein.

Der Absatz an Händler ging im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf 5809 Fahrzeuge zurück, obwohl die Auslieferungen an Kunden insgesamt um 12 Prozent zulegten. Der Konzern leidet unter hohen Kosten für Werbung und Marketing in den USA. Zuletzt setzte auch der anziehende Kurs des britischen Pfunds dem Konzern zu. Die wirtschaftliche Unsicherheit rund um den Brexit liegt dem Unternehmen schwer im Magen. Die britische Luxusmarke ist vor allem bekannt aus den James-Bond-Filmen./men/stw/fba