CHANTILLY (awp international) - Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht unter bestimmten Bedingungen grösseres Potenzial für Digitalwährungen wie Facebooks Libra. "Wenn sie halten, was sie versprechen, könnten sie für Endverbraucher durchaus attraktiv sein", sagte er nach dem Treffen der G7-Finanzminister und Notenbanker am Donnerstag in Chantilly bei Paris.

Zugleich aber müsse man sich über die Risiken solcher Kryptowährungen im Klaren sein. Es gebe ein Kreditrisiko, wenn der Anbieter beim Rücktausch nicht zahlungsfähig sei, ein Wechselkursrisiko, wenn das Geld nicht ausschliesslich an die Heimatwährung des Nutzers gekoppelt sei. Die Zentralbanken prüften derzeit auch, ob Risiken für die Finanzstabilität entstünden.

Es gebe keinen Grund für Alarmismus - aber für Wachsamkeit, sagte Weidmann. Facebook lasse viele Detailfragen offen, beispielsweise, wie Geldwäsche verhindert werden könne. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) betonte, ohne eine Antwort auf diese und andere Fragen dürfe Libra nicht in die Welt gesetzt werden./tam/DP/jha