HAMBURG (dpa-AFX) - Seine Partnerschaften mit großen Pharmaunternehmen zahlen sich für das Biotechnologieunternehmen Evotec weiterhin aus. Die Hamburger legten in den ersten neun Monaten auch dank Übernahmen einen kräftigen Sprung beim Umsatz und dem Ergebnis hin, wie das TecDax -Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Allerdings sorgten stark gestiegene Kosten für einen Gewinnrückgang im dritten Quartal. An der Börse zeigten sich die Investoren enttäuscht und nahmen Gewinne mit.

Die Evotec-Aktie verlor zuletzt mehr als 4 Prozent auf 17,81 Euro. Das Unternehmen habe die Erwartungen an das operative Ergebnis und das Ergebnis je Aktie im dritten Quartal klar verfehlt, bemängelte Klara Fernandes von der Privatbank Berenberg. Das Evotec-Papier gehört gleichwohl aktuell zu den größten Lieblingen der TecDax-Investoren. Die Renaissance bei einigen deutschen Biotechnologietiteln ließ den Kurs seit Jahresbeginn um fast 140 Prozent steigen. Unter anderem hatte die Aktie vom Aptuit-Zukauf profitiert, den Evotec für 300 Millionen Dollar (rund 256 Mio Euro) im Sommer bekannt gegeben hatte.

Das US-Unternehmen arbeitet wie Evotec auch als Forschungs- und Entwicklungspartner für andere Pharmaanbieter. Die Aptuit-Ergebnisse fließen seit dem 11. August in die Konzernbilanz ein. Im dritten Quartal sprang der Umsatz um fast die Hälfte an, was auf Sicht der ersten neun Monate zu einem Anstieg der Erlöse um 42 Prozent auf knapp 171 Millionen Euro führte. Zu diesem Plus trugen neben Aptuit der Zukauf des britischen Forschungsunternehmens Cyprotex aus dem vergangenen Jahr sowie ein starker Anstieg der Einnahmen aus den Partnerschaften mit Bayer , dem französischen Pharmakonzern Sanofi und Celgene aus den USA bei.

Allerdings musste Evotec zuletzt wegen seiner Übernahmen und der gestiegenen Zahl von Mitarbeitern fast 30 Millionen Euro an Kosten schultern - über die Hälfte mehr als vor einem Jahr. Das schlug sich in einem rückläufigen Quartalsergebnis nieder: Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (operatives Ebitda) sank um 10 Prozent auf gut 13 Millionen Euro. Dank des starken ersten Halbjahrs konnte Evotec auf Sicht von neun Monaten einen Anstieg um 28 Prozent auf rund 39 Millionen Euro vermelden.

Damit sieht sich das Unternehmen in der Spur zu seinen Jahreszielen, die es nach der Aptuit-Übernahmen angehoben hatte. 2017 soll demnach der Umsatz um mehr als 40 Prozent steigen nach rund 165 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative Ebitda soll um mehr als 50 Prozent (Vorjahr rund 36 Mio Euro) klettern./tav/she/jha/