ESSEN (dpa-AFX) - Die Folgekosten des beendeten Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet und an der Saar fallen zunächst höher aus als geplant. Für das Abpumpen des Grubenwassers aus den stillgelegten Zechen und andere Maßnahmen müssten in diesem Jahr knapp 300 Millionen Euro aufgewendet werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, am Donnerstag in Essen. Bisher hatte die Stiftung für die sogenannten Ewigkeitsaufgaben jährliche Kosten von 220 Millionen Euro veranschlagt. Die Stiftung muss dafür sorgen, dass diese Kosten nicht vom Steuerzahler übernommen werden müssen.

Der Grund für den Anstieg ist nach Angaben von Tönjes die verzögerte Umsetzung eines neuen Konzepts für die Grubenwasserhaltung. Das Verfahren gestaltete sich schleppend. Wenn die Optimierungsmaßnahmen griffen, seien Einsparungen bei den Ewigkeitskosten möglich. Die Stiftung sei finanziell aber so gut aufgestellt, dass sie die Mehrbelastungen tragen könne. Die Rückstellungen seien im vergangenen Jahr auf knapp 7,8 Milliarden Euro gestiegen. Die Stiftung finanziert sich vor allem aus der Dividende des Chemiekonzerns Evonik, dessen Mehrheitsaktionär sie ist./hff/DP/mis