Der Essener Spezialchemiekonzern verzeichnete im dritten Quartal Rückgänge bei Umsatz und operativem Ergebnis und senkte daraufhin seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Die Ergebnisprognose bekräftigte Konzernchef Christian Kullmann am Dienstag indes. Ein verstärkter Sparkurs soll dabei helfen, das Ziel zu erreichen.

Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) schrumpfte im Quartal um sechs Prozent auf 543 Millionen Euro, teilte Evonik mit. Der Umsatz ging um drei Prozent auf 3,23 Milliarden Euro zurück. Evonik erwarte nun für 2019 einen bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) weiter mindestens auf der Höhe des Vorjahres. Der Umsatz werde leicht unter den 13,3 Milliarden Euro aus dem Vorjahr liegen. Zuvor hatte Evonik auch diese Kennzahl zumindest auf Vorjahreshöhe erwartet. Um das Ergebnisziel zu erreichen, wird ein im Vorjahr begonnenes Sparprogramm beschleunigt. Es soll bis Jahresende die Kosten um rund 120 Millionen Euro drücken, 20 Millionen Euro mehr als geplant. Andere Sparmaßnahmen sollen noch einmal 20 Millionen Euro beisteuern.

Die Chemiebranche steht unter anderem wegen internationaler Handelskonflikte, der Unsicherheit um den Brexit sowie Schwächen in wichtigen Abnehmer-Industrien wie der Autobranche unter Druck. Der deutsche Branchenprimus BASF hatte seine Gewinnprognose zusammengestrichen. Die Branche gilt als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte praktisch in allen großen Industriezweigen benötigt werden. Der Branchenverband VCI senkte wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten bereits mehrmals seine Prognose für dieses Jahr.