MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Aktien des Spezialchemiekonzerns Evonik könnten nach Einschätzung der Baader Bank bald aus ihrer Lethargie erwachen. Nachdem die Papiere seit dem Börsengang 2013 beständig unter dem Branchendurchschnitt gehandelt worden seien, zeichneten sich nun zahlreiche Kurstreiber ab, schrieben die Analysten Markus Mayer und Laura López Pineda in einer Studie vom Mittwochabend. Sie stuften die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhten das Kursziel von 31 auf 41 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau von 31,46 Euro entspricht das rund 30 Prozent Luft nach oben. Die Aktie zählt nun zu ihren "Top-Werten" im Chemiesektor.

Wichtige Geschäftsfelder wie das mit dem Tierfuttereiweiß Methionin und Aminosäuren dürften die Talsohle erreicht haben, erklärten die Experten. Hier könnte das Unternehmen in den kommenden beiden Jahren von einem allgemeinen Aufschwung profitieren. Positiv sehen sie auch den Managementwechsel mit möglicher neuer Strategie und neuen Unternehmenszielen. Daher könnte die Strategie-Veranstaltung Anfang Juni zu einem kurzfristigen Kurstreiber werden.

Zudem sorge der Portfolio-Umbau dafür, dass Evonik nicht mehr so stark vom Methionin-Geschäft abhänge. Evonik kämen dabei Kooperationen, Gemeinschaftsunternehmen, Übernahmen und neue Produkte zugute. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Zukäufe sollten sich bald auszahlen. Die jüngsten Übernahmen sollten zu einem zusätzlichen Wachstum des operativen Gewinns (Ebitda) um 7 Prozent jährlich in den kommenden drei Jahren führen.

Gleichzeitig mache die niedrige Bewertung Evonik zu einem interessanten Ziel für Käufer aus der Branche aber auch für Beteiligungsgesellschaften sowie für aktivistische Investoren. Mit letzterem sind Finanzinvestoren gemeint, die sich in die Unternehmensbelange einmischen und so versuchen, den Wert zu steigern.

Mit der Einstufung "Buy" traut die Baader Bank der Aktie je nach Risikokategorie eine Gesamtrendite (berechnet aus Kursanstieg und Dividende) von mehr als 10 Prozent beziehungsweise mehr als 15 Prozent für die kommenden 12 Monate zu./mis/jha/fbr

Analysierendes Institut Baader Bank.