FRANKFURT (dpa-AFX) - Die anfängliche Begeisterung der Anleger für den Quartalsbericht von Evonik hat sich am Donnerstag etwas gelegt. Nachdem die Papiere des Spezialchemieunternehmens kurz nach Handelsstart auf 31,72 Euro und damit den höchsten Stand seit 15 Monaten gestiegen waren, bröckelten die Gewinne wieder ab.

Gegen Mittag lagen die Anteilsscheine noch mit 0,86 Prozent im Plus bei 30,915 Euro, womit sie aber noch zu den stärkste Werten im kaum veränderten MDax zählten.

Besonders bemerkenswert ausgefallen war laut Analyst Geoff Haire von der Schweizer Bank UBS das operative Ergebnis der Sparte Performance Materials (PM). Gestützt von der in diesem Bereich herausragenden Geschäftsentwicklung für Methylmethacrylat (MMA) und steigenden Butadien-Preisen habe es im Schlussquartal 2016 letztlich um 27 Prozent über der durchschnittlichen Analystenschätzung gelegen. Der daher nun bessere Ausblick für diese Sparte sollte seines Erachtens ausreichen, die aktuelle Bewertung der Papiere zu rechtfertigen.

Dabei erinnerte der UBS-Experte daran, dass die Evonik-Aktien in den vergangenen drei Monaten um 17 Prozent gestiegen seien. Verglichen mit Aktien anderer Spezialchemieunternehmen würden sie daher nun mit einer zehnprozentigen Prämie gehandelt.

Commerzbank-Analyst Michael Schäfer lobte die seines Erachtens insgesamt guten Ergebnisse von Evonik. Der erwartungsgemäß ausgefallene Ausblick für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) zwischen 2,2 und 2,4 Milliarden Euro für 2017 lasse, bezogen auf den Mittelwert der angegebenen Spanne, Spielraum nach oben. Dafür müsste sich die Geschäftsentwicklung der Sparte Performance Materials jedoch als nachhaltiger erweisen als er und die Experten anderer Banken dies momentan erwarteten. Positiv hob Schäfer außerdem auch die Bodenbildung der Preise des Tierfuttereiweißes Methionin und die stabile Nachfrage dort hervor./ck/ag/mis