ESSEN (awp international) - Die RAG-Stiftung zieht sich beim Spezialchemiekonzern Evonik weiter zurück. Zum einem wurde der Anteil über den Direktverkauf von Aktien gesenkt. Zum anderen nutzte die Stiftung das günstige Zinsumfeld und gab eine weitere Wandelanleihe aus.

Im Rahmen einer Privatplatzierung seien 16,3 Millionen Evonik-Aktien zu einem Preis von 30,65 Euro je Aktie platziert worden, teilte die Stiftung am Dienstagmorgen in Essen mit. Dies entspreche rund 3,5 Prozent der insgesamt ausgegebenen Evonik-Aktien. Die RAG-Stiftung, die mit der Platzierung knapp 500 Millionen Euro eingenommen hat, hält nach eigenen Angaben nun noch rund 64,3 Prozent an Evonik.

Zusätzlich hat die RAG-Stiftung eine nicht nachrangige und unbesicherte Schuldverschreibung mit dem Recht zum Umtausch in Evonik-Aktien über 500 Millionen Euro ausgegeben. Die Nachfrage war offenbar sehr hoch. Bei der Ankündigung des Schritts am Montagabend hatte die RAG-Stiftung noch die Ausgabe einer Wandelanleihe über 400 Millionen Euro angekündigt.

Die RAG-Stiftung soll ab dem nächsten Jahr die Folgekosten des auslaufenden Steinkohle-Bergbaus in Deutschland tragen.

Das Papier läuft sechs Jahre und ist institutionellen Investoren im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten worden. Die Wandelanleihe werde zu 100,5 Prozent des Nennbetrags ausgegeben. Der Kupon beträgt 0,00 Prozent und der anfängliche Umtauschpreis wurde auf 38,3125 Euro festgelegt, was einer Umtauschprämie von 25 Prozent über dem Platzierungspreis der gleichzeitigen Platzierung der Evonik-Aktien entspreche.

Die im MDax notierten Evonik-Papiere waren am Montagabend im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Massnahmen unter Druck geraten und gaben rund drei Prozent nach./stk/zb/fba