ESSEN (dpa-AFX) - Für die dauerhaften Folgekosten des Steinkohlenbergbaus wird möglicherweise mehr Geld gebraucht als bisher geplant. "Die Zahlen werden etwas höher ausfallen", sagte der Vorstandschef der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, dem Deutschlandfunk. Bisher war die Stiftung, die ab 2019 unter anderem die Rechnungen für das Abpumpen des Grubenwassers aus den stillgelegten Zechen bezahlen muss, von jährlichen Kosten in Höhe von 220 Millionen Euro ausgegangen. Ende des Jahres werden die beiden letzten Steinkohlezechen in Deutschland stillgelegt.

Nach Angaben von Tönjes sind Genehmigungsverfahren für die Wasserhaltungsmaßnahmen "etwas im zeitlichen Verzug". Deshalb werde aktuell überlegt, "welche Größen damit auch auf die RAG-Stiftung zukommen werden". Konkrete Zahlen für den Mehrbedarf wollte eine Sprecherin der Stiftung am Donnerstag auf Anfrage nicht nennen. Es handele sich um "temporäre Risiken", sagte sie.

Finanzierungsprobleme sieht Tönjes für die Stiftung aber nicht. "Die Einnahmen werden die Ausgaben bei Weitem übersteigen." Im vergangenen Jahr hatte die Stiftung 430 Millionen Euro eingenommen, so viel wie noch nie seit ihrer Gründung vor elf Jahren. Wichtigste Einnahmequelle der Stiftung sind die Dividenden des Essener Spezialchemiekonzerns Evonik, an dem sie rund 64 Prozent hält. Für die Begleichung der Ewigkeitslasten hat die Stiftung mittlerweile mehr als 5 Milliarden Euro zurückgestellt./hff/DP/mis