ESSEN (awp international) - Der Chemiekonzern Evonik verschlankt im Rahmen des laufenden Sparprogramms die Verwaltung und den Vertrieb. Bis Ende 2020 sollen weltweit bis zu 1000 Stellen wegfallen, wie der MDax -Konzern am Mittwoch in Essen mitteilte. Entsprechende Eckpunkte seien mit der Arbeitnehmerseite vereinbart worden. Der Personalabbau solle "sozialverträglich" gestaltet werden. So werde der für Deutschland vereinbarte Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Mitte 2023 verlängert. Zudem würden im Rahmen der natürlichen Schwankungen weltweit frei werdende Stellen auf ihre Notwendigkeit hin überprüft.

Der Jobabbau soll einen Beitrag zu dem seit Herbst bekannten Ziel leisten, die Kosten in Verwaltung und Vertrieb bis Ende 2020 dauerhaft um 200 Millionen Euro zu reduzieren. Im laufenden Jahr sollen davon weiterhin 50 Millionen Euro erzielt werden.

Der seit etwas mehr als einem Jahr amtierende Konzernchef Christian Kullmann baut Evonik zu einem Spezialchemie-Unternehmen um. Hier sind in der Regel höhere Gewinnmargen möglich als in der Basischemie. Der Fokus auf die Spezialchemie und die Einsparungen sollen früheren Angaben zufolge helfen, die operative Gewinnmarge (Ebitda-Marge) mittelfristig auf ein Niveau von 18 bis 20 Prozent zu steigern. 2017 lag diese bei 16,4 Prozent.

Im Rahmen des Umbaus trennt sich Evonik derzeit von seinem Methacrylat-Geschäft. Bis zum Jahresende soll nach Möglichkeit ein Käufer für das Geschäft mit Vorprodukten für Plexiglas und Klebstoffe gefunden werden./mis/jha/