FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Evonik hat die Anleger am Dienstag mit einem höheren Ausblick erfreut. Zudem fielen die Eckdaten für das zweite Quartal etwas besser als von Analysten erwartet aus.

Entsprechend ging es für die Aktie bis auf 32,02 Euro bergauf, womit sie ihre jüngste Erholung fortsetzte und es auf Jahressicht knapp ins Plus schaffte. Auf diesem Niveau konnte sie sich allerdings nicht ganz behaupten: Zuletzt stand noch ein Plus von 4,12 Prozent auf 31,11 Euro und der erste Platz im MDax zu Buche. Der Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen entwickelte sich zeitgleich freundlich.

Dank weiter guter Geschäfte mit der Kunststoff- und Autoindustrie erhöhte Evonik das Jahresziel für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda): Dieses soll 2,6 bis 2,65 Milliarden Euro erreichen. Bisher hatte der Konzern 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Zudem erwartet Evonik nun einen freien Mittelzufluss (Free Cashflow, kurz FCF) nicht mehr nur leicht, sondern deutlich über dem Vorjahreswert.

Beides dürfte am Markt gut ankommen, schrieb Analystin Georgina Iwamoto von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Ihrem Kollegen Oliver Schwarz von Warburg Research zufolge ist vor allem der versprochene höhere Mittelzufluss wichtig: "Im vergangenen Jahr ist das Unternehmen hier hinter den Erwartungen zurückgeblieben", betonte der Experte. Einige Analysten hatten jüngst gerade die Entwicklung des Mittelzuflusses kritisiert und damit indirekt auch die Höhe der Dividende in Frage gestellt.

Das zweite Quartal sei besser als erwartet ausgefallen, so Schwarz weiter. Seine und die Marktschätzungen hätten nun Luft nach oben. Analystin Laura Lopez Pineda von der Baader Bank sprach von "sehr starken Eckdaten". Dies sei vor allem den Spezialchemiesparten zu verdanken und das Ergebnis deshalb von hoher Qualität. Evonik habe zum zweiten Mal in Folge bewiesen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen sowie der Fokus auf Wachstum und innovative Produkte anfingen, Früchte zu tragen.

Im abgelaufenen Quartal steigerte Evonik das bereinigte Ebidta um 16 Prozent auf 742 Millionen Euro und übertraf damit die Konsensschätzung. Der Umsatz legte um rund 7 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zu./gl/tih/fba