Zürich (awp) - Die Frankenstärke hält an. Die Aussicht auf eine lockere Geldpolitik in den USA und in der Euro-Zone setzte den Euro und den Dollar am Donnerstag unter Druck - und im Gegenzug gewann der Franken an Wert.

So fiel das Duo USD/CHF am Abend vorübergehend unter die Marke von 0,98. Aktuell steht der Kurs bei 0,9802. Zum Vergleich: In der Nacht auf Donnerstag hatte er noch bei über 0,99 gestanden. Der Kurs des Euro sank am Abend ebenfalls weiter (aktuell: 1,1072), nachdem er am Donnerstagvormittag noch solide über der 1,11er-Marke notiert hatte.

Als Grund für den Höhenflug des Schweizer Franken gelten die jüngsten Lockerungssignale der Notenbanken der Eurozone und der USA. Diese schwächten den Euro und den US-Dollar. Der Dollar verliert aber auch zum Euro (EUR/USD 1,1297).

So hatte etwa am Mittwochabend Fed-Notenbankchef Jerome Powell eine lockerere Zinspolitik in Aussicht gestellt. Daraufhin verlor der Greenback an Wert. Das Fed senkte den Leitzins zwar nicht, Powell verwies aber auf die Unsicherheit durch die Handelskonflikte und das nachlassende Weltwirtschaftswachstum. Man werde daher neue Informationen genau beobachten und "angemessen handeln", um die wirtschaftliche Expansion zu stützen.

Am Dienstag hatte bereits EZB-Präsident Mario Draghi eine Lockerung der Geldpolitik signalisiert, falls sich der Wirtschaftsausblick nicht verbessert und die Inflation im Euroraum nicht anzieht. Dies hatte den Euro belastet.

Deutliche Kursgewinne verbuchte die norwegische Krone. Die Zentralbank Norwegens setzt im Gegensatz zu anderen Notenbanken ihren geldpolitischen Straffungskurs fort. Ihr wichtigster Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Notenbankchef Oystein Olsen stellt sogar weitere Zinsanhebungen im laufenden Jahr in Aussicht. Zum Euro stieg die Krone um gut ein Prozent und zum Dollar um rund 1,8 Prozent.

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