FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Dienstag zwischenzeitliche Verluste zum US-Dollar wieder wett gemacht. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1216 US-Dollar, nach 1,1190 noch am Morgen.

Der Schweizer Franken neigt derweil gegenüber beiden Währungen weiter zur Stärke. Der Euro etwa rutschte ab auf ein neues Jahrestief von 1,0853 Franken und notierte zuletzt mit 1,0855 nur ganz leicht darüber. Und der US-Dollar wurde zuletzt mit 0,9676 wieder unter der Marke von 0,97 Franken gehandelt, nachdem es am Morgen etwas mehr gewesen war.

Gewisse Händler vermuten, dass die SNB während der Nacht in Singapur zur Schwächung des Frankens interveniert hat. Am Vortag bereits hatte die Entwicklung der Giroguthaben - der höchste wöchentliche Anstieg seit über zwei Jahren - auf Interventionen auch in der letzten Woche schliessen lassen.

Sehr schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasten den Euro weiterhin, zumindest zum Franken. So sind die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen Konjunkturerwartungen auf den tiefsten Stand seit Dezember 2011 gefallen. Der Rückgang war deutlich stärker als von Ökonomen erwartet. Die ZEW-Umfrage liefere ein deutliches Rezessionssignal für die deutsche Wirtschaft, sagte ein deutscher Ökonom. Zumindest steige die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland in eine technische Rezession mit zwei Quartalen Negativwachstum in Folge rutsche.

Am Devisenmarkt stehen die immer zahlreicheren politischen Risiken im Vordergrund. In der Regierungskrise in Italien ist für den Tagesverlauf eine Abstimmung über einen Termin für das Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Giuseppe Conte angesetzt. Ausserdem bleibt die Sorge über einen ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU ein bestimmendes Thema.

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