NEW YORK (awp international) - Der Euro hat am Donnerstag zum Franken nachgegeben. Im New Yorker Handel notierte die europäische Gemeinschaftswährung zuletzt bei 1,1205 Franken, nachdem sie am Nachmittag die Grenze von 1,12 Fr. kurz unterschritten hatte. Auch zum Dollar hat sich zum Franken etwas verstärkt, am Abend kostete die US-Währung noch 0,9934 Franken nach 0,9955 am Vorabend.

Die Schweizerische Nationalbank SNB hatte an ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung den Franken als weiterhin "hoch bewertet" bezeichnet und ein weiteres Mal Bereitschaft signalisiert, "bei Bedarf im Devisenmarkt einzugreifen". Allerdings schien dies die Akteure am Devisenmarkt nur wenig zu beeindrucken.

Der Euro schwächte sich am Donnerstag auch zur US-Währung leicht ab und wurde bei 1,1279 US-Dollar gehandelt. Im europäischen Vormittagshandel war der Euro noch kurzzeitig über 1,13 Dollar gestiegen. Insgesamt hielten sich die Kursausschläge in Grenzen.

Dominiert werde das Geschehen weiter durch die Geldpolitik der grossen Notenbanken, hiess es. Die Erwartungen sind gestiegen, dass die EZB ihre Geldpolitik lockern könnte. Zuletzt hatten EZB-Ratsmitglieder erneut die Bereitschaft erklärt, bei einer Verschlechterung der Lage zu handeln. Vor allem die Handelskonflikte haben zuletzt die Inflations- und Konjunkturerwartungen gedämpft.

Die Belastungen für den Euro hielten sich jedoch in Grenzen. Schliesslich gilt es an den Finanzmärkten mittlerweile als fast sicher, dass die US-Notenbank Fed in diesem Jahr ihren Leitzins senken wird. Die Fed hat im Gegensatz zur EZB einen grösseren Spielraum, auf eine wirtschaftliche Abschwächung zu reagieren. In der Eurozone liegt der Leitzins bereits bei Null. Die EZB müsste also zu aussergewöhnlichen Massnahmen wie Anleihekäufen greifen.

/jsl/bgf/jha/ajx/fba