FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Dienstag unter die Marke von 1,12 US-Dollar gefallen. Am Morgen rutschte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1184 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte Juni. Aktuell steht der Kurs bei 1,1188 Dollar nur knapp darüber.

Zum Franken bleibt der Euro bei einem Stand von 1,1015 Franken nur knapp oberhalb der 1,10er Marke. Am Montag war er kurzzeitig darunter gerutscht. Wie die Devisenexperten der Commerzbank in einem aktuellen Kommentar hervorheben, bewegt sich das Paar schon seit einigen Tagen auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren. Nach Ansicht der Experten dürfte sich die SNB bei diesen Niveaus genötigt sehen, die Interventionen gegen die Franken-Stärke wieder aufzunehmen. Der US-Dollar bewegt sich derweil mit 0,9842 Franken auf dem Niveau vom Morgen.

Die Euro-Schwäche wiederum führen Analysten auf eine Dollar-Stärke zurück. Am Vortag hatten sich die US-Regierung und Vertreter des US-Kongresses auf ein Haushaltspaket mit einer Laufzeit von zwei Jahren geeinigt. Darin wurde auch eine Schuldenobergrenze festgelegt. Die Einigung hat einen möglichen Stillstand der Regierungsgeschäfte abgewendet. In den vergangenen Jahren hatte der Streit um den Staatshaushalt mehrfach die Regierungsgeschäfte in den USA zeitweise lahmgelegt.

Das britische Pfund verzeichnete am Dienstagvormittag Verluste. Gegen Mittag will die konservative Tory-Partei in Grossbritannien verkünden, wer ihr neuer Vorsitzender und damit Premierminister wird. Als aussichtsreichster Kandidat für den Posten in Nachfolge von Theresa May gilt Boris Johnson. Seinem Konkurrenten, Aussenminister Jeremy Hunt, werden nur geringe Chancen eingeräumt.

"Ein klarer Sieg Boris Johnsons müsste am Devisenmarkt voll eingepreist sein", heiss es in einem weiteren Kommentar der Commerzbank. "Marktbewegend wäre damit nur ein totaler Überraschungs-Coup seines Herausforderers Hunt, dem der Devisenmarkt einen konzilianteren Kurs gegenüber der EU zutraut und deshalb wohl mit Pfund-positiven Vorschusslorbeeren bedenken würde."

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