FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag bisher spürbar nachgegeben. Am Vormittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0905 US-Dollar und damit rund einen halben Cent weniger als im asiatischen Handel. Und auch gegenüber dem Schweizer Franken notiert der Euro mit 1,0613 etwas tiefer. Der Dollar ist derweil zum Franken leicht gestiegen und steht bei 0,9717.

Auslöser der Euro-Schwäche ist denn auch ein auf breiter Front stärkerer US-Dollar. Die amerikanische Währung profitiert von ihrem Status als weltweite Reservewährung, die in unsicheren Zeiten verstärkt nachgefragt wird. Und auch der japanische Yen, der ebenfalls als sicherer Anlagehafen gilt, ist vermehrt angelaufen worden.

Belastet wird derweil die Stimmung an den Finanzmärkten durch Wachstumssorgen um China. Zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses verzichtete die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt auf die Benennung eines Wachstumsziels für dieses Jahr. Das ist ungewöhnlich und nach Worten von Regierungschef Li Keqiang der hohen Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie geschuldet. Ökonomen erwarten, dass China in diesem Jahr allenfalls halb so stark wächst wie in den vergangenen Jahren.

Zu den Verlierern am Devisenmarkt zählt ferner der australische Dollar. Australiens Wirtschaft ist stark von der konjunkturellen Entwicklung in China abhängig, einem der wichtigsten Handelspartner des Landes. Ausserdem hat die Ratingagentur Fitch den Ausblick für die Bonität Australiens auf "negativ" gesenkt. Dies entspricht einer Drohung, dem Land seine Top-Note Triple-A zu entziehen.

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