FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag vor einem mit Spannung erwarteten Auftritt des amerikanischen Notenbankchefs Jerome Powell nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1061 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt Anfang August, bis zum Berichtszeitpunkt hat sie sich wieder etwas erholt auf 1,1069.

Zum Franken fiel der Euro im Tief auf 1,0897, erholte sich dann aber wieder auf zuletzt 1,0906 und notierte damit mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Das Währungspaar USD/CHF stieg derweil leicht auf 0,9854 von 0,9835 am Donnerstagabend - der Franken wurde mit anderen Worten etwas schwächer.

Gespannt blicken Anleger und Analysten am Freitag in die amerikanische Kleinstadt Jackson Hole. Auf der dortigen Notenbankkonferenz tritt am Nachmittag der Vorsitzende der US-Zentralbank Fed ans Mikrofon. Es wird erwartet, dass Powell Hinweise zur künftigen Geldpolitik fallen lässt. Nachdem die Fed ihren Leitzins Ende Juli erstmalig seit der grossen Finanzkrise 2008 gesenkt hatte, sind die Erwartungen hoch. An den Märkten sind bis Jahresende zwei weitere Zinssenkungen eingepreist.

Vor Powells Auftritt wurden derartige Erwartungen jedoch gedämpft. Seit Donnerstag haben sich gleich mehrere hochrangige Fed-Vertreter gegen baldige Zinssenkungen ausgesprochen. US-Präsident Donald Trump dürfte darüber wenig erfreut sein, er fordert beinahe täglich starke Zinssenkungen von der Fed. Fachleute sehen darin eine Gefahr für die Unabhängigkeit der Zentralbank. Vier ehemalige Notenbankchefs hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen politische Einflussnahme ausgesprochen.

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