FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Freitag unter Druck geraten und unter 1,11 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei einem Tagestief von 1,1086 Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie noch bei 1,1143 Dollar notiert.

Auch zum Franken schwächelte der Euro weiterhin, am Abend kostete er 1,0743 Franken nach 1,0751 am Morgen. Auch der Dollar-Franken-Kurs bewegte sich mit 0,9678 Franken weiter auf einem tiefen Niveau, erholte sich aber im Vergleich zum Morgen etwas. Händler erklären sich die aktuelle Frankenstärke primär mit Spekulationen gegen die Nationalbank: Weil die USA die Schweiz als möglichen Währungsmanipulator sehen, seien dieser zunehmend die Hände gebunden, lautet eine These dazu.

Der Euro knüpfte darüberhinaus gegenüber dem Dollar an seine Verluste vom Vortag an. Am Donnerstag hatten solide US-Konjunkturdaten die europäische Währung unter Druck gesetzt. Die am Freitag in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten fielen uneinheitlich aus und gaben dem Markt keine neue Richtung.

Merklich gefallen ist zudem das britische Pfund. Es geriet unter Druck, nachdem Daten einen überraschenden Rückgang der Umsätze im britischen Einzelhandel im Dezember gezeigt hatten.

Zu den Gewinnern zählte hingegen die chinesische Währung Yuan. Im vergangenen Jahr war Chinas Wirtschaft zwar nur um 6,1 Prozent gewachsen und damit so schwach wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Im Dezember legte die Industrieproduktion aber kräftig zu, und auch die Umsätze im Detailhandel stiegen deutlich. Die starken Dezember-Daten deuten nach Einschätzung von Experten auf eine wieder etwas schwungvollere konjunkturelle Dynamik in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hin.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85105 (0,85470) britische Pfund und 122,31 (122,80) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1555 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar mehr als am Vortag.

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