FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro ist am Montag gesunken. Im Handelsverlauf hat die Gemeinschaftswährung die Verluste ausgeweitet und rutschte zeitweise bis unter 1,10 US-Dollar. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,0997 Dollar gehandelt und damit mehr als einen halben Cent tiefer als am Morgen.

Auch zum Franken gab der Euro weiter nach auf 1,0919 Franken. Am Morgen hatte er noch 1,0943 gekostet. Der Dollar zog an auf 0,9931 Franken.

Zu Beginn der Woche gab es neue Hinweise auf eine weiter extrem lockere Geldpolitik in der Eurozone. Der Präsident der Notenbank von Griechenland, Yannis Stournaras, hatte nach dem Wechsel an der Spitze der EZB eine Fortsetzung der geldpolitischen Ausrichtung in Aussicht gestellt.

Nach Einschätzung des Chefökonoms der EZB, Philip Lane, gibt es zudem nach wie vor genügend Spielraum zur Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik. Auf Basis eigener Projektionen der Notenbank sei man sicher, dass die Anleihekäufe in dem beschlossenen Volumen in einen "längeren Zeitraum" durchgeführt werden können. Einen konkreten Zeitrahmen nannte Lane am Montag nicht.

Die Schweizer Nationalbank (SNB) meldete derweil, dass ihre Sichtguthaben in der vergangenen Woche gestiegen sind. Die Interventionen der SNB scheinen sich aber in Grenzen zu halten. Zwar habe die SNB eingegriffen, doch mit 871 Millionen Franken bleibe das Volumen noch in einem überschaubaren Rahmen, heisst es in einem Kommentar der VP-Bank. Die wichtige Frage am Markt laute derzeit, ob die SNB in dieser Woche der Europäischen Zentralbank (EZB) folgt und die Zinsen noch tiefer senkt, so die VP-Bank weiter.

An den Finanzmärkten ist ein Angriff auf Ölanlagen in Saudi-Arabien ein beherrschende Thema. Am Wochenende hat eine Attacke auf die grösste Raffinerie des Landes die Ölproduktion des wichtigen Förderlandes massiv beeinträchtigt und einen Preissprung bei den Ölpreisen ausgelöst. Währungen von Staaten ausserhalb der Opec profitierten von der Entwicklung. Zu den Gewinnern am Devisenmarkt zählten die norwegische Krone und der russische Rubel.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88510 (0,89093) britische Pfund, und 118,96 (119,83) japanische Yen fest.

Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1499 Dollar gehandelt. Das waren etwa elf Dollar mehr als am Freitag.

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