FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar seine jüngsten Kursgewinne verteidigt. Die europäische Gemeinschaftswährung wird am Vormittag mit 1,0941 US-Dollar gehandelt. Am Vorabend hatte der Kurs noch einen guten Teil seiner vorherigen Gewinne eingebüsst, sich in der Nacht dann aber berappelt.

Derweil zieht der Franken wieder stärker an. Entsprechend bewegt sich der Euro bei Kursen von 1,0601 Franken nur knapp oberhalb der 1,06er Grenze. Der US-Dollar kommt mit 0,9686 Franken ebenfalls nochmals minimal zurück.

Der Euro profitierte zuletzt von der insgesamt gestiegenen Zuversicht an den Finanzmärkten. Vor allem der von Frankreich und Deutschland am Montag vorgelegte Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft nach der Corona-Krise stützt weiterhin den Euro. Laut Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sei es zwar wahrscheinlich, dass der Plan noch verwässert werde. Mit Deutschland sei aber ein wichtiger Akteur ins Lager derer gewechselt, die nicht mehr nur der EZB den schwarzen Peter zuschieben wolle.

Zur insgesamt positiveren Stimmung trägt nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) auch bei, dass die Zahl der an Covid-19 erkrankten Menschen rückläufig sei.

Die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell sorgen für wenig Bewegung am Devisenmarkt. Man sei bereit, alle ihre Instrumente zur Bekämpfung der Corona-Krise einzusetzen. Zugleich unterstrich der Fed-Chef während einer Anhörung vor einem Kongressausschuss am Dienstag, dass der Einsatz der Notenbank nur Teil einer breiten Unterstützung durch öffentliche Institutionen sei. Damit dürfte Powell auch auf sein Plädoyer für zusätzliche Finanzhilfen seitens des Staates angespielt haben. Die US-Notenbank wird am Abend ihr Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung veröffentlichen.

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