Euro / US Dollar (EUR/USD) : Die Unterstützung ist in Reichweite
Der Euro hat in den vergangenen Tagen an Boden gegenüber dem Dollar verloren. Für die Anleger ist die Divergenz in der Geldpolitik zwischen der Eurozone und den USA wieder in den Vordergrund gerückt. Dazu kommt, dass die französische Präsidentschaftswahl offener denn je ist. Die Möglichkeit, dass Wähler am Ende zwischen den Kandidaten von links und rechts außen wählen müssen, wird immer grösser.
Auf der europäischen Seite hat Mario Draghi stattdessen betont, dass die europäische Zentralbank keine Anzeichen dafür habe, dass sich die Inflation nun fest im Zielkorridor befinde. Trotz einiger Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern, wie durch das Protokoll der letzten Sitzung bestätigt wird, scheint die EZB nicht bereit vor Jahresende an der Zinsschraube zu drehen.
Von Seiten der Politik sollten Anleger beachten, dass bei den immer näher rückenden französischen Präsidentschaftswahlen der Außen-Links Kandidat Jean-Luc Mélenchon immer weiter an Stimmen gewinnt. Mit 18% der Stimmen ist er gestern sogar am ursprünglichen Favoriten der Wahl, dem konservativen Francois Fillon vorbeigezogen. Zusammen mit der rechstextremen Marine Le Pen kommen die beiden nun auf 40% der Stimmen. Die Wahl eines dieser beiden Kandidaten würde für einen Kurssturz des Euro sorgen.
Aus charttechnischer Sicht ist zu bemerken, dass der EUR/USD Kurs nach seinem Jahreshoch bei 1,086 in die Nähe der unteren Begrenzung seiner Trading Range zurückgefallen ist. Bei einem Durchbruch unter die Unterstützung bei 1,0545 dürfte das Jahrestief bei 1,0391 getestet werden. Kurse darunter hat der Markt seit 2002 nicht mehr gesehen.