NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch nach einer Woche wieder kurzzeitig unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen. Im Tief wurden 1,0985 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt, wovon sie sich dann wieder etwas erholen konnte. Zuletzt kostete der Euro 1,1008 Dollar. Als Auslöser seiner Schwäche galt der auf breiter Front steigende Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1003 (Dienstag: 1,1040) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9088 (0,9058) Euro.

Der Dollar profitierte zur Wochenmitte von Signalen aus China, die auf eine leichte Entspannung des Handelskonflikt mit den USA hindeuten. China veröffentlichte eine Liste mit Waren aus den USA, die von Strafzöllen ausgenommen werden sollen. Allerdings geht China damit nur einen kleinen Schritt auf die USA zu, denn auf der Liste finden sich keine wichtigen amerikanischen Agrarprodukte. Diese sind jedoch für US-Präsident Donald Trump von großem Wert, weil die US-Farmer stark unter dem Handelskonflikt leiden. Die Landwirte zählen zu den treuesten Unterstützern Trumps.

Hauptereignis der Woche bleibt die Zinsentscheidung der EZB am Donnerstag. Angesichts der sich abschwächenden Konjunktur wird erwartet, dass die Notenbank ihre bereits sehr großzügige Geldpolitik weiter lockert. Ungewiss ist aber, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden. Als wahrscheinlich gilt eine Zinssenkung, begleitet von einer Entlastung für die unter den Niedrigzinsen leidenden Banken. Ob die EZB neue Wertpapierkäufe auflegen wird, ist fraglich. In den vergangenen Wochen ist der Widerspruch auch in den Reihen der EZB größer geworden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89133 (0,89300) britische Pfund, 118,51 (118,52) japanische Yen und 1,0934 (1,0943) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1492 US-Dollar gehandelt. Das waren knapp sieben Dollar weniger als am Vortag./bgf/tih/stk