FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist belastet durch sehr schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone auf Talfahrt gegangen. Am Freitag kostete die europäische Gemeinschaftswährung im Mittagshandel 1,1301 US-Dollar. Am Morgen war die Gemeinschaftswährung noch knapp unter der Marke von 1,14 Dollar gehandelt worden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1387 Dollar festgesetzt.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hatte sich im März stärker als erwartet eingetrübt. Der vom Marktforschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex ist in der Industrie stark gefallen. Mit 47,6 Punkten erreichte er den niedrigsten Wert seit der Staatsschuldenkrise im Frühjahr 2013. "Ein solch niedriger Wert ist in der Regel nur in Rezessionszeiten zu beobachten", kommentierte Christoph Weil, Volkswirt bei der Commerzbank. Besonders schwach war die Entwicklung in der deutschen Industrie.

"Die heutigen Daten bestärken uns in der Erwartung, dass die Wirtschaft im Euroraum im ersten Halbjahr allenfalls leicht wachsen wird", so Weil. Gegenwind erhalte die Konjunktur in der Eurozone vor allem von der Außenwirtschaft. Hierauf deutet die ungebremste Talfahrt in der Industrie hin, die unter der schwachen globalen Nachfrage leide.

Das britischen Pfund hat etwas zugelegt. Ein Chaos-Brexit nächste Woche ist vom Tisch, der Austritt Großbritanniens aus der EU bis mindestens 12. April vertagt. Nach dem Kompromiss, der beim EU-Gipfel in Brüssel nach achtstündigem Ringen bis in die Nacht erzielt wurde, ist nun wieder London am Zug. Die britische Premierministerin Theresa May will in der nächsten Woche das bereits zwei Mal abgelehnte Austrittsabkommen ein drittes Mal zur Abstimmung stellen./jsl/jkr/jha/