NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag wegen eurokritischer Stimmen aus Italien unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung erreichte im Tief fast die Marke von 1,15 US-Dollar, was den niedrigsten Stand seit gut sechs Wochen bedeutete. Später zeigte sie sich etwas davon erholt, sodass zuletzt 1,1548 Dollar für einen Euro bezahlt wurden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1543 (Montag: 1,1606) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8663 (0,8616) Euro gekostet.

Grund für die Kursverluste waren Bemerkungen von Claudio Borghi, Wirtschaftsexperte der rechtspopulistischen Regierungspartei Lega. Borghi hatte im italienischen Radio gesagt, dass Italien mit einer eigenen Währung in der Lage wäre, die gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Der Euro sei hingegen "nicht ausreichend", um die fiskalischen Probleme Italiens zu bewältigen.

Borghi gilt als eurokritisch und hat derzeit den Vorsitz im Haushaltsausschuss in der Abgeordnetenkammer inne. Zwar versuchte der Finanzpolitiker nach den Aussagen umgehend, Ängsten vor einem Austritt des Landes aus dem Euro entgegenzutreten. Allerdings konnten die Versicherungen des Politikers und ähnlich lautende Beteuerungen des Regierungschefs Giuseppe Conte sowie des stellvertretenden Ministerpräsidenten Luigi Di Maio die Stimmung beim Euro nur zögerlich entspannen./tih/he