NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch im späten US-Devisenhandel die Gewinne zum US-Dollar nicht ganz halten können. Zuletzt notierte die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,0988 Dollar und damit wieder knapp unter der Marke von 1,10 Dollar. Im europäischen Währungsgeschäft war der Euro in der Spitze mit 1,1030 noch auf den höchsten Stand seit Anfang April gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0991 (Dienstag: 1,0975) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9098 (0,9112) Euro gekostet.

Rückenwind erhielt der Euro vom Wiederaufbauplan der EU-Kommission. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will in der Corona-Krise 750 Milliarden Euro für die wirtschaftliche Erholung Europas mobilisieren. Davon sollen 500 Milliarden als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Milliarden als Kredite fließen. Damit fällt das von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen entworfene Konjunkturprogramm noch größer aus als eine deutsch-französische Initiative für ein 500-Milliarden-Euro-Paket. Profitieren sollen vor allem die durch die Corona-Krise besonders betroffenen Länder Italien und Spanien.

Der Euro wurde zudem von der insgesamt recht freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten gestützt. Die Märkte spekulieren auf weitergehende Öffnungen der Wirtschaft in der Corona-Krise. Kritische Äußerungen von US-Präsident Donald Trump gegenüber China bewegten den Markt dagegen kaum. Auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book) hinterließ am Devisenmarkt kaum Spuren. Der Fed zufolge belastet die Corona-Krise die amerikanische Wirtschaft nach wie vor stark./bek/he