FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Dienstag frühe Verluste abgeschüttelt und ist bis zum späten Nachmittag deutlich gestiegen. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,1406 US-Dollar und damit fast einen Cent mehr als im Tagestief. Es ist der höchste Stand seit etwa einem Monat. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1375 (Montag: 1,1329) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8791 (0,8827) Euro.

Am Vormittag erhielt der amerikanische Dollar zunächst Rückenwind von der trüben Finanzmarktstimmung in Europa. Im Gegenzug geriet der Euro unter Druck. An den Aktienmärkten belastete zum einen, dass in dem großen US-Staat Kalifornien wegen steigender Infektionszahlen unlängst gelockerte Corona-Beschränkungen wieder eingeführt wurden. Zum anderen gibt es neue Spannungen zwischen den USA und China wegen der Gebietsansprüche der Volksrepublik im Südchinesischen Meer.

Am Nachmittag wendete sich jedoch das Blatt für den Euro. Händler nannten die schwache Eröffnung der amerikanischen Aktienmärkte als Grund für den steigenden Euro. Der Dollar wurde dadurch belastet.

Konjunkturdaten zeigen unterdessen weiterhin eine Erholung nach dem Einbruch in der Corona-Krise an, allerdings in begrenztem Umfang. In der Eurozone stieg die Industrieproduktion im Mai wieder spürbar, nachdem sie im März und April drastisch eingebrochen war. In Deutschland fielen die ZEW-Konjunkturerwartungen im Juli zwar leicht zurück, allerdings waren sie zuvor dreimal in Folge gestiegen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90778 (0,89938) britische Pfund, 122,17 (121,40) japanische Yen und 1,0691 (1,0685) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1806 Dollar gehandelt. Das waren etwa drei Dollar mehr als am Vortag./bgf/he