FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Donnerstag gestiegen. Nachdem sich der Kurs bis zum Mittag kaum verändert bei 1,1340 US-Dollar gehalten hatte, legte er im Nachmittagshandel deutlich zu und erreichte zuletzt ein Tageshoch bei 1,1413 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1351 (Mittwoch: 1,1354) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8810 (0,8807) Euro.

Marktbeobachter sprachen von einer Dollar-Schwäche, die dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen habe. Am Nachmittag waren die Renditen für amerikanische Staatsanleihen deutlich gefallen. Am Markt wird zwar weiter fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins auf ihrer Dezember-Sitzung um weitere 0,25 Prozentpunkte anheben wird. Für das kommende Jahr gehen aber immer mehr Anleger davon aus, dass der US-Leitzins nicht weiter steigen könnte. Die fallenden Renditen für Staatspapiere haben den Dollar belastet.

Zu den Gewinnern am Devisenmarkt zählten hingegen der japanische Yen und der Schweizer Franken. Beide Währungen gelten traditionell als sichere Anlagehäfen, die im Tagesverlauf wegen starker Kursverluste an wichtigen Aktienmärkten gefragt waren. Als Ursache für die schlechte Stimmung an den Finanzmärkten gilt die Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Diese war auf Geheiß der USA erfolgt. Der Vorfall birgt politischen Sprengstoff, weil er den schwelenden Wirtschaftskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China anheizen könnte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88930 (0,88885) britische Pfund, 128,04 (128,31) japanische Yen und 1,1304 (1,1328) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1242,55 (1235,90) Dollar festgesetzt./jkr/la/jha/