FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Dienstag deutlich zugelegt und ist über 1,09 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0926 US-Dollar. Im asiatischen Handel hatte der Euro noch unter 1,08 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0885 (Montag: 1,0791) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9187 (0,9267) Euro.

Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verlieren könnte, erhöhte die Risikoneigung an den Finanzmärkten. Dies führte zu einer breit angelegten Dollar-Schwäche. Die US-Währung als weltweite Reservewährung war daher etwas weniger stark gefragt. Auch der oft als sichere Alternative gesuchte japanische Yen gab zu den meisten Währungen nach. Der Eurokurs profitierte von dieser Entwicklung.

Im Blick stehen jetzt die Beratungen der EU-Finanzminister über eine gemeinsame Antwort in der Corona-Krise. Bundesfinanzminister Olaf Scholz setzt auf eine Einigung bestehend aus Krisenhilfen des Rettungsschirms ESM, der Europäischen Investitionsbank und der EU-Kommission. Die in der EU umstrittenen Corona-Bonds lehnt die Bundesregierung bisher ab. Für solche Anleihen würden die Mitgliedsländer gemeinsam haften. Für den Abend wird eine Erklärung der Finanzminister erwartet.

"Für die Euro-Wechselkurse wären Corona-Bonds eine positive Überraschung", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Allerdings sei die Ablehnung in einigen Hauptstädten sehr klar gewesen. "Dem Euro könnte heute Abend daher wahrscheinlich schon helfen, wenn die Eurogruppe die Tür zu solch einem Instrument nicht völlig zuschlägt."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88093 (0,87800) britische Pfund, 118,55 (117,54) japanische Yen und 1,0582 (1,0560) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1650 Dollar gehandelt. Das waren etwa 10 Dollar weniger als am Vortag./jsl/bgf/he