FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag kräftig gestiegen und hat die Marke von 1,13 US-Dollar überwunden. Am Nachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,1345 US-Dollar und wurde zuletzt wieder etwas tiefer bei 1,1316 Dollar gehandelt. Damit stand der Euro mehr als einen halben Cent höher als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1325 (Freitag: 1,1224) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8830 (0,8910) Euro.

Marktteilnehmer erklärten die Euro-Gewinne mit einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten. Jüngste Konjunkturdaten deuten auf eine wirtschaftliche Erholung nach dem Einbruch in der Corona-Krise hin und sorgten für mehr Risikofreude bei den Investoren. So ist der Auftragseingang in der deutschen Industrie im Mai stark gestiegen und hat einen Teil des Corona-Einbruchs wettgemacht. In der Eurozone hat der Umsatz im Einzelhandel im Mai unerwartet stark zugelegt.

Am Nachmittag stützten allerdings besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA den Dollar, während der Euro im Gegenzug einen leichten Dämpfer erhielt. Im Juni hatte sich die Stimmung im amerikanischen Dienstleistungssektor unerwartet kräftig aufgehellt. Der am Markt stark beachtete Stimmungsindikator des Forschungsunternehmens ISM deutet nach dem Corona-Einbruch wieder auf Wachstum im Bereich Dienstleistungen hin, der eine wichtige Stütze der amerikanischen Wirtschaft darstellt. "Hoffnungen auf eine zunehmende Dynamik des Dienstleistungssektors werden somit verstärkt", kommentierte Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Vor diesem Hintergrund rückte die Sorge vor neuen Infektionswellen in der Corona-Pandemie an den Finanzmärkten etwas in den Hintergrund. An den Aktienbörsen in Asien und in Europa gab es zum Teil starke Kursgewinne. Der japanische Yen, der am Devisenmarkt als sicherer Anlagehafen geschätzt wird, geriet im Handel zu allen anderen wichtigen Währungen unter Druck.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90505 (0,90120) britische Pfund, 121,78 (120,68) japanische Yen und 1,0642 (1,0623) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1781 Dollar gehandelt. Das waren etwa neun Dollar mehr als am Freitag./jkr/jsl/fba