NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Montag im US-Handel unter Druck geblieben. Angesichts schwacher Konjunkturdaten bewegte sich die Gemeinschaftswährung weiter unter 1,10 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0992 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0985 (Freitag: 1,1030) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9103 (0,9066) Euro.

Wirtschaftszahlen aus der Eurozone waren sehr schwach ausgefallen und verstärkten bestehende Konjunktursorgen. Der Einkaufsmanagerindex, eine Unternehmensumfrage des Forschungsinstituts Markit, war auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren gesunken. Besonders enttäuschend waren die Resultate für Deutschland. Insgesamt ließen die Zahlen eine Rezession im Euroraum näher rücken, kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen.

Besonders kritisch wertete Solveen, dass die seit längerem bestehenden Probleme der Industrie jetzt auf den bisher stabilen Dienstleistungssektor übergriffen. Die robuste Binnennachfrage, von der der Dienstleistungssektor wesentlich abhängt, wurde von Fachleuten bislang immer als Argument gegen einen scharfen Wirtschaftseinbruch genannt.

EZB-Präsident Mario Draghi bestätigte vor einem Ausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel den Willen der Notenbank, alles Notwendige zur Stützung der Konjunktur zu unternehmen. Zugleich forderte er die Staaten des Währungsraums auf, bei diesem Prozess mitzuhelfen. Zur Debatte steht, ob die Länder das Wirtschaftswachstum mit höheren Staatsausgaben anschieben sollen. In erster Linie wird Deutschland genannt, das seit Jahren Haushaltsüberschüsse erzielt./la/he