FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat den Höhenflug der vergangenen Handelstage vorerst gestoppt. Am Dienstag konnte sich die Gemeinschaftswährung aber weiter über 1,17 US-Dollar halten. Im Vormittagshandel notierte sie zuletzt bei 1,1714 US-Dollar, nachdem der Kurs in der vergangenen Nacht über 1,1750 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1760 Dollar festgesetzt.

Zum Wochenauftakt war der Euro noch zeitweise bis auf 1,1781 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit September 2018. Die Gemeinschaftswährung hatte bis zum Montag von einer breiten Dollar-Schwäche profitiert.

Am Dienstag sprachen Marktbeobachter von einer breitangelegten Kurserholung des amerikanischen Dollar, die im Gegenzug den Höhenflug des Euro gebremst habe. In den USA verdichten sich Hinweise auf ein neues Corona-Hilfspaket. In der Nacht zum Dienstag hatten US-Republikaner ihren Vorschlag für Hilfsmaßnahmen im Umfang von rund einer Billion US-Dollar (860 Milliarden Euro) vorgestellt.

Analystin Esther Reichelt von der Commerzbank erkannte allerdings noch keine grundsätzliche Kurskorrektur am Devisenmarkt. "Einen Game-Changer für den Dollar können wir nicht ausmachen", sagte die Devisen-Expertin. Zwar habe sich das Weiße Haus mit den Republikanern im US Senat auf ein neues Konjunkturpaket geeinigt, doch die neuen Maßnahmen enthielten keine wesentlichen Überraschungen. Nach Einschätzung von Reichelt erscheint es "utopisch, dass noch vor Monatsende, wenn wichtige Hilfen aus dem ersten Konjunkturpaket auslaufen, ein Kompromiss mit den Demokraten ausgehandelt werden kann"./jkr/mis