FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag zugelegt. Am Vormittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1576 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch 1,1554 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1543 Dollar festgesetzt.

Etwas gestützt wurde der Euro durch robuste Außenhandelsdaten aus Deutschland. Die deutschen Ausfuhren sind im Juni trotz jüngster Handelskonflikte stabil geblieben. Die Nachfrage vor allem aus Europa sorgt weiter für gute Geschäfte in der deutschen Exportwirtschaft. Zudem legten die deutschen Importe stärker als erwartet zu. Enttäuschend ausgefallen sind hingegen die Produktionsdaten aus Deutschland im Juni. Die Gesamtproduktion fiel stärker als erwartet.

Die angeschlagene türkische Lira hat sich am Morgen ein wenig von ihren jüngsten Verlusten erholt. Ein Euro kostete am Vormittag 6,0895 Lira. Am Montag war der Euro erstmals über die Marke von sechs Lira gestiegen - um in der Nacht auf einen Rekordstand von 6,2695 Lira zu klettern. Ähnlich war die Kursentwicklung zum Dollar.

"Die nächtliche Erholung der Lira sollte man nicht überbewerten", kommentierte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. "In Krisenphasen ist kaum noch eine kontinuierliche Preisfeststellung gewährleistet." Karpowitz erwartet vielmehr, dass die Krise der Lira erst richtig los geht. Sie dürfte der türkischen Volkswirtschaft und Gesellschaft "weh tun". Er verwies auf das "exorbitante Leistungsbilanzdefizit" der Türkei. Verantwortlich sei die Notenbank, die trotz der hohen Inflation ihre Leitzinsen nicht anhebe./jsl/jkr/tav