FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag zugelegt. Bis zum Mittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1590 US-Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch 1,1554 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1543 Dollar festgesetzt.

Etwas gestützt wurde der Euro durch robuste Außenhandelsdaten aus Deutschland. Die deutschen Ausfuhren sind im Juni trotz jüngster Handelskonflikte stabil geblieben. Die Nachfrage vor allem aus Europa sorgt weiter für gute Geschäfte in der deutschen Exportwirtschaft. Zudem legten die deutschen Importe stärker als erwartet zu. Enttäuschend ausgefallen sind hingegen die Produktionsdaten aus Deutschland im Juni. Die Gesamtproduktion fiel stärker als erwartet.

Die angeschlagene türkische Lira bleibt unter Druck. Ein Euro kostete am Vormittag 6,1609 Lira. Am Montag war der Euro erstmals über die Marke von sechs Lira gestiegen - um in der Nacht auf einen Rekordstand von 6,2695 Lira zu klettern.

"Ich befürchte, die richtige Krise geht jetzt erst richtig los", sagte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. "Diejenige, die nicht nur ein paar Devisenhändlern weh tut, sondern der türkischen Volkswirtschaft und Gesellschaft." Er verweist auf das "exorbitante Leistungsbilanzdefizit". Er sieht die Möglichkeit einer großen realwirtschaftlichen Krise. Verantwortlich sei die Notenbank, die trotz der hohen Inflation ihre Leitzinsen nicht anhebe./jsl/bgf/fba