FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch eine kleine Berg- und Talfahrt hingelegt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1738 US-Dollar gehandelt. Er lag damit auf dem Niveau vom Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,1735 (Dienstag: 1,1713) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8522 (0,8538) Euro.

Die weltpolitische Unsicherheit stützte zunächst den Dollar. Die US-Regierung hatte eine weitere Liste mit möglichen Strafzöllen gegen China vorgelegt. China kündigte für den Fall des Inkrafttretens "notwendige Gegenmaßnahmen" an. Es droht also eine weitere Eskalationsstufe im Handelsstreit.

Zudem hatte US-Präsident Donald Trump Deutschland heftig kritisiert. "Deutschland ist total von Russland kontrolliert", sagte er mit Blick auf den Bau der Gaspipeline Nord Stream 2 und die aus seiner Sicht zu geringen Verteidigungsausgaben. Der Dollar wurde in diesem Umfeld als sichere Alternative gesucht. Der Eurokurs gab daher zunächst nach und fiel am Mittag kurzzeitig unter 1,17 Dollar.

Am Nachmittag erholte sich die Gemeinschaftswährung jedoch wieder. Händler verwiesen auf Medienberichte, denen zufolge es in der EZB unterschiedliche Meinungen bezüglich des Zeitpunktes für eine erste Leitzinsanhebung gebe. So wollten laut den Berichten einige EZB Ratsmitglieder bereits im Juli 2019 erstmals die Zinsen anheben. Bisher hatte EZB-Präsident Mario Draghi erst eine Erhöhung für nach dem Sommer signalisiert.

Der Kurs des kanadischen Dollar legte zu. Die dortige Notenbank hatte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent angehoben. Es wurden trotz des Handelsstreits mit den USA weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88482 (0,88338) britische Pfund, 130,53 (130,30) japanische Yen und 1,1653 (1,1649) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1251,40 (1254,00) Dollar festgesetzt./jsl/tos/he