FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Montag etwas zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0995 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag war sie noch bis auf 1,0962 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0993 (Freitag: 1,0979) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9097 (0,9108) Euro.

Schwache Industriedaten aus Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hatten den Eurokurs am Morgen nur vorübergehend belastet. Die Auftragseingänge waren im August stärker als erwartet gefallen. "Die deutsche Volkswirtschaft ist inmitten einer Rezession", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Da die Auftragseingänge die Industrieproduktion für die kommenden Monate vorgeben, gibt es vorerst also wenig Hoffnung auf Besserung." Im Tagesverlauf legte der Euro aber zu und notierte am Nachmittag etwas höher als am Morgen.

Das britische Pfund geriet etwas unter Druck. Die Europäische Union will Berichten zufolge bis Ende dieser Woche entscheiden, ob ein Brexit-Deal mit Großbritannien möglich ist. Trotz des Zeitdrucks vor dem geplanten Brexit am 31. Oktober ist keine Lösung in Sicht. Eine neue Verhandlungsrunde begann am Montag mit gegenseitigen Ermahnungen der Europäischen Union und Großbritanniens, sich nun endlich zu bewegen. "Ein Restrisiko für 'No Deal' am 31. Oktober bleibt bestehen", kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. "Und damit besteht kein Anlass für einen nachhaltigen Rückgang der Pfund-Volatilitäten."

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89155 (0,89045) britische Pfund, 117,44 (117,23) japanische Yen und 1,0924 (1,0913) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1502 Dollar gehandelt. Das waren rund drei Dollar weniger als am Vortag./jsl/he