FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch auf erhöhtem Niveau behauptet. Die Gemeinschaftswährung wurde am Mittag mit 1,1188 US-Dollar gehandelt. In der Spitze stieg der Euro auf 1,1228 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte März. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1174 (Montag: 1,1116) Dollar festgesetzt.

Die anhaltende Zuversicht an den Finanzmärkten dämpft die Nachfrage nach der in Krisenzeiten häufig gefragten Weltleitwährung Dollar und stützt im Gegenzug den Euro. Die Gemeinschaftswährung hat zuletzt bereits häufig von der Risikobereitschaft der Anleger profitiert.

An diesem Mittwoch blickten die Anleger unter anderem auf jüngste Konjunkturdaten aus der Eurozone. So hellte sich die extrem schlechte Stimmung in der Wirtschaft der Region im Mai etwas stärker auf als erwartet. Zudem hofften die Anleger darauf, dass die EZB das in der Virus-Krise neu aufgelegte Anleihekaufprogramm (PEPP) an diesem Donnerstag ausweitet. Bisher hat PEPP schon ein Volumen von 750 Milliarden Euro. Derweil ringt die Große Koalition in Berlin weiter um das geplante Corona-Konjunkturpaket, das auch den Märkten neue Impulse geben könnte.

Die Kursverluste des Dollar wurden aber nicht nur auf die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten zurückgeführt. "Der Konflikt zwischen den USA und China sowie die anhaltenden Proteste in vielen Städten der USA fordern ihren Tribut", erklärten die Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen.

Mark Haefele, Chef-Anlagestratege der UBS-Sparte Global Wealth Management, hält derweil auf längere Sicht weitere Kursgewinne des Euro für möglich: "In einem Szenario, in dem das Corona-Virus nicht erneut deutlich auftritt und Fortschritte bei Behandlungen und Impfstoffen erzielt werden, erwarten wir, dass sich die Schwäche des Dollar fortsetzt."/la/bgf/jha/