NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Freitag im späten US-Devisenhandel weiter nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung fiel auf den tiefsten Stand seit etwa vier Monaten. Sie stand den fünften Handelstag in Folge unter Verkaufsdruck und hat seit Montag etwa ein Prozent an Wert eingebüßt. Zuletzt notierte der Euro auf 1,0947 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0969 (Donnerstag: 1,1003) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9117 (0,9088) Euro gekostet.

Zum Wochenschluss haben enttäuschende Konjunkturdaten aus dem Währungsraum belastet. Kennzahlen zur Industrieproduktion aus Deutschland, Frankreich und Spanien waren durchweg schwach ausgefallen. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft des Euroraums, gab es sogar einen Einbruch. Die Gesamtproduktion sackte im Dezember zum Vormonat um 3,5 Prozent ab. Das war der stärkste Rückgang seit Anfang 2009, als die Produktion infolge der Finanzkrise weggebrochen war. Der Dezember beende für die deutsche Industrie ein "Jahr zum Vergessen", kommentierte Carsten Brzeski, Chefökonom für Deutschland von der Bank ING.

Generell standen am Devisenmarkt im Verlauf der Woche globale Wachstumssorgen "wieder stärker im Zentrum", sagte Währungsstratege Lee Hardman von der japanischen Mitsubishi Financial Group. Davon profitierten Währungen wie der US-Dollar, der als sicherer Hafen gilt.

Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Dollar am Nachmittag durch besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten, während der Euro im Gegenzug weiter belastet wurde. Im Januar waren in den USA 225 000 neue Jobs entstanden. Das ist deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. "Die Job-Maschine in den USA läuft robust weiter", sagte Experte Bernd Krampen von der NordLB./bek/fba