FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch vor einer erwarteten Zinsanhebung der amerikanischen Notenbank Fed nachgegeben. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1740 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1737 (Dienstag: 1,1777) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8520 (0,8491) Euro.

Am Markt wurden die Verluste des Euro mit einer breit angelegten Dollar-Stärke begründet. Die US-Währung legte nicht nur zum Euro, sondern auch zu vielen anderen Währungen zu. Gründe für die allgemeine Stärke des Dollar waren kaum zu finden. Die erwartete Zinsanhebung durch die US-Notenbank scheidet faktisch aus, weil der Zinsschritt schon seit längerem in den Wechselkursen enthalten sein sollte.

Nach ihrer regulären Sitzung wird die Federal Reserve gegen 20.00 Uhr MESZ ihre Entscheidung verkünden. Alles andere als eine Anhebung wäre eine große Überraschung. Kommt es so, wäre es die achte seit Beginn der Zinswende Ende 2015 und der dritte Schritt in diesem Jahr. Derzeit wird noch eine vierte Anhebung für Ende des Jahres erwartet.

An den Finanzmärkten richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem auf das Jahr 2019. Der Grund: Das von der Fed prognostizierte gleichgewichtige Zinsniveau, bei dem die Wirtschaft durch die Geldpolitik weder angeschoben noch gebremst wird, liegt bei drei Prozent. Diese Niveau dürfte in etwa Mitte 2019 erreicht sein. Die Frage ist, ob der Straffungskurs der Fed dann beendet ist - oder ob die Notenbank das Zinsniveau weiter anhebt. Eine Antwort darauf könnte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell liefern, der nach der Verkündung der Entscheidung vor die Presse tritt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89080 (0,89425) britische Pfund, 132,61 (132,78) japanische Yen und 1,1369 (1,1376) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1194,25 (1201,90) Dollar festgesetzt./bgf/jkr/he