FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag gefallen. Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung bis auf ein Tagestief bei 1,1671 US-Dollar. Zuletzt konnte sich der Euro wieder etwas auf 1,1693 Dollar erholen, nachdem er am frühen Morgen noch deutlich über 1,17 Dollar gehandelt worden war. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1707 (Mittwoch: 1,1737) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8542 (0,8520) Euro.

Am Nachmittag sorgte eine breitangelegte Dollar-Stärke nach überraschend starken US-Konjunkturdaten für Druck beim Euro. Für Bewegung sorgte unter anderem die Nachricht, dass US-Unternehmen im August deutlich mehr neue Aufträge eingesammelt hatten als erwartet. Außerdem war bestätigt geworden, dass die amerikanische Wirtschaft in den Monaten April bis Juni so stark wie seit fast vier Jahren nicht mehr gewachsen war.

Allerdings war der Euro bereits am Morgen unter Druck geraten. Händler nannten als Ursache neue Querelen um die Planungen für den italienischen Staatshaushalt 2019. Medienberichten zufolge streben die populistischen Regierungsparteien Lega und Fünf Sterne hohe Ausgaben an. Laut der Tageszeitung "Corriere della Sera" hat man sich auf ein Defizit von 2,4 Prozent geeinigt - und damit auf ein höheres Minus als es Finanzminister Giovanni Tria laut Berichten für hinnehmbar hält. Zuletzt war noch gemeldet worden, dass Tria beim Fehlbetrag im Staatshaushalt unter zwei Prozent bleiben wolle.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88973 (0,89080) britische Pfund, 132,15 (132,61) japanische Yen und 1,1371 (1,1369) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1185,40 (1194,25) Dollar festgesetzt./jkr/bgf/he