FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag gefallen und hat die Kursgewinne vom Vortag wieder abgegeben. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1230 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Morgen bei 1,1260 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1226 (Donnerstag: 1,1216) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8908 (0,8916) Euro.

Aussagen von wichtigen Notenbankern aus den USA sorgten für Aufregung und Kursbewegung am Devisenmarkt. Am Vorabend hatte sich der stellvertretende Notenbankchef Richard Clarida für eine baldige Zinssenkung ausgesprochen. "Es lohnt sich, beim ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Notlage schnell zu handeln, um die Zinsen zu senken", sagte Clarida.

Etwa zeitgleich hatte sich der einflussreiche Chef der Notenbank von New York, John Williams, ganz ähnlich geäußert und damit den Dollar belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen. Allerdings sorgten die Williams-Äußerungen für Verwirrung an den Finanzmärkten. In der Nacht zum Freitag relativierte eine Sprecherin der regionalen Notenbank von New York die Aussagen. Sie seien im Rahmen einer "akademischen Rede" gefallen und nicht im Zusammenhang mit der aktuellen Geldpolitik zu verstehen.

Der Euro hat daraufhin einen Teil seiner Kursgewinne wieder abgegeben. Darüber hinaus hatte sich US-Präsident Donald Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter einmal mehr für eine Zinssenkung in den USA stark gemacht, während amerikanische Konjunkturdaten den Euro am Nachmittag nicht bewegten. Im Juli hatte sich das Konsumklima in der größten Volkswirtschaft der Welt etwas verbessert.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89635 (0,89853) britische Pfund, 120,93 (120,89) japanische Yen und 1,1033 (1,1064) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1436 Dollar gehandelt. Das waren etwa zehn Dollar weniger als am Vortag./jkr/jsl/jha/