FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,0867 US-Dollar gehandelt. Sie lag damit etwas niedriger als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0875 (Dienstag: 1,0840) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9195 (0,9225) Euro.

Der Euro gab vor allem aufgrund der Dollar-Stärke etwas nach, der zu den meisten wichtigen Währungen zulegte. Die Kursgewinne der vergangenen Tage verteidigte der Euro jedoch weitgehend. Die Coronavirus-Krise bleibt das beherrschende Thema am Devisenmarkt. Nach Einschätzung von Commerzbank-Devisenexperte Ulrich Leuchtmann wird der Euro derzeit wieder verstärkt als sicherer Anlagehafen gesehen. Er habe zuletzt etwas von der jüngsten Zuspitzung der Virus-Krise profitiert.

Das neuartige Coronavirus breitet sich derzeit immer stärker aus und bedroht internationale Lieferketten. Leuchtmann weist aber darauf hin, dass die EZB die Rolle des Euro als vergleichsweise sichere Anlage schnell beenden kann. "Würde sie andeuten, dass Corona ihr geldpolitisches Stillhalten gefährdet, wäre der Euro als sicherer Hafen diskreditiert", sagte der Commerzbank-Experte.

Das robuste französische Verbrauchervertrauen bewegte kaum. Der Indikator blieb im Februar stabil, während Ökonomen mit einem Rückgang gerechnet hatten. Die Daten wurden allerdings nur bis zum 20. Februar erhoben. Die aktuelle Ausbreitung des Coronavirus auf Italien und andere europäische Länder konnte also noch nicht berücksichtigt werden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84150 (0,83630) britische Pfund, 120,13 (119,92) japanische Yen und 1,0606 (1,0605) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1636 Dollar gehandelt. Das war gut ein Dollar mehr als am Vortag./jsl/bgf/jha/