FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag unter Druck geraten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1009 US-Dollar. Am Morgen war sie noch zeitweise bis auf 1,1068 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1030 (Donnerstag: 1,1067) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9066 (0,9036) Euro.

Händler machten zum Teil Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für die Kurverluste verantwortlich. Merkel hatte sich bei der Präsentation des Klimapakets erneut für einen ausgeglichenen Staatshaushalt ausgesprochen. Ausgaben für das Klimapaket sollen durch zusätzliche Einnahmen oder Einsparungen kompensiert werden. Angesichts der Konjunkturschwäche in der Eurozone und in Deutschland hatten viele Ökonomen eine lockerere Haushaltspolitik gefordert.

Dem Markt fehlte es ansonsten an Impulsen. Weder in den USA noch in der Eurozone wurden marktbewegende Daten veröffentlicht. Zuletzt hatten weder die geldpolitischen Entscheidungen der EZB noch der US-Notenbank dem Eurokurs eine neue Richtung gegeben.

Auch das britische Pfund ist nach zwischenzeitlichen Gewinnen unter Druck geraten. Äußerungen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Donnerstagabend hatten die Hoffnung genährt, dass es doch noch eine Chance für eine Brexit-Einigung bis Ende Oktober gibt. Das Pfund legte am Vormittag bis auf 1,2582 Dollar zu. Dies war der höchste Stand seit Mitte Juli. Der irische Außenminister Simon Coveney dämpfte jedoch die Hoffnung auf eine baldige Einigung. Das Pfund geriet daraufhin unter Druck und fiel auf 1,2480 Dollar zurück.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88230 (0,88735) britische Pfund, 119,11 (119,46) japanische Yen und 1,0942 (1,0970) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1502 Dollar gehandelt. Das waren etwa drei Dollar mehr als am Vortag./jsl/jkr/jha/