FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag seine Verluste aus der zu Ende gehenden Woche ausgeweitet. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,0776 US-Dollar. In der Nacht auf Freitag hatte sie noch einen Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0785 (Donnerstag: 1,0906) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9272 (0,9169) Euro.

In dieser Woche hat der Euro zum Dollar etwa drei Cent verloren. Fachleute begründen die Verluste zum einen mit der Stärke des amerikanischen Dollar, der unter Anlegern gerade in unsicheren Zeiten als Hort der Sicherheit angesteuert wird. Das liegt vor allem an dem großen und liquiden Markt für amerikanische Staatsanleihen. In ungewissen Zeiten parken viele Investoren ihr Geld dort, was dem Dollar Auftrieb verschafft.

Neben der Stärke des Dollar verweisen Marktbeobachter aber auch auf eine Euro-Schwäche. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch Konjunkturdaten vom Freitag. Das Marktforschungsinstitut IHS Markit veröffentlichte die Ergebnisse seiner monatlichen Unternehmensumfrage. Diese zeigen, wie massiv die Unternehmen der Eurozone unter der Corona-Krise leiden. Die Indikatoren, die einen hohen Gleichlauf mit dem tatsächlichen Wirtschaftswachstum aufweisen, stürzten in beispiellosem Tempo ab.

Ebenfalls schwache Konjunkturdaten aus den USA schadeten dem Dollar nicht. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung offenbarte für März einen massiven Stellenabbau und einen sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit. Allerdings wurden schwache Zahlen bereits erwartet, nachdem wöchentliche Daten vom Jobmarkt die Entwicklung vorgezeichnet hatten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87850 (0,87783) britische Pfund, 117,10 (117,06) japanische Yen und 1,0547 (1,0551) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1618 Dollar gehandelt. Das waren etwa fünf Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/he