FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts seinen jüngsten Abwärtstrend fortgesetzt. Im Mittagshandel kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0792 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch gut einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,0906 (Mittwoch: 1,0936) Dollar festgesetzt.

Der Euro steht bereits sei Wochenbeginn unter Druck. Am Montag hatte er noch deutlich über der Marke von 1,10 Dollar notiert. Wie stark die Wirtschaft in der Eurozone durch die Krise betroffen ist, zeigten die eingebrochenen Frühindikatoren für den Dienstleistungssektor.

Besonders dramatisch war die Entwicklung in Italien und Spanien. Beide Länder sind durch die Corona-Krise hart betroffen und die Beschränkungen des öffentlichen Lebens dort besonders weitgehend. So brach der Indikator in Italien um 34,7 Punkte auf ein Rekordtief von 17,4 Punkte ein.

Am Nachmittag stehen Arbeitsmarktdaten aus den USA im Blick. Wegen der Folgen der Virus-Pandemie war in den vergangenen Wochen bereits die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der größten Volkswirtschaft der Welt drastisch nach oben geschnellt. Im März wird die Beschäftigtenzahl laut Volkswirten um 100 000 im Vergleich zum Vormonat gesunken sein.

"Der Dollar hält sich trotz der beispiellos schlechten Aussichten für den US-Arbeitsmarkt erstaunlich gut", kommentierte Antje Praefcke, Devisenexpertin bei der Commerzbank. "Möglicherweise sieht der Markt in der zügigen Reaktion der US-Unternehmen, Kosten durch Entlassungen schnell zu senken, die Chance, dass sie besser durch die Krise kommen als die Unternehmen in anderen Industrieländern." Oder der Markt fürchte eine beispiellose weltweite Rezession. Dann dürfte der US-Dollar als sicheren Hafen gesucht werden, sagte Praefcke./jsl/jkr/fba