FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag deutlich gefallen. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,1473 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs noch auf 1,1533 (Donnerstag: 1,1535) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8671 (0,8669) Euro gekostet.

Für die starke Abwärtsbewegung machten Marktbeobachter technische Gründe verantwortlich. Der Kurs habe es nicht geschafft, dauerhaft über eine charttechnisch wichtige Marke zu steigen. Dadurch habe die Käufer der Mut verlassen, was Händlern zufolge starke Verkäufe auslöste.

In den vergangenen Tagen hatte der Eurokurs noch durch einen geschwächten Dollar Auftrieb erhalten. Mehrere Vertreter der US-Notenbank Fed hatten sich für ein vorsichtigeres Vorgehen bei der Erhöhung der Leitzinsen ausgesprochen. So hatte der US-Notenbankvorsitzende Jerome Powell am Vortag seine zurückhaltende Geldpolitik bekräftigt. In der Nacht hatte sich auch der stellvertretende Fed-Vorsitzende Richard Clarida dementsprechend geäußert.

Am Mittag sorgten Nachrichten zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union für Bewegung am Devisenmarkt. Ein Bericht über eine Verschiebung des Brexit über den angesetzten Austrittstermin am 29. März hinaus gab dem Eurokurs wie dem britischen Pfund einen Schub. Die Kurse pendelten sich aber schnell wieder ein, da die Regierung entsprechende Absichten bestritt. Am Dienstag kommende Woche wollen die Parlamentarier über den Austrittsvertrag abstimmen. Premierministerin Theresa May hatte die Abstimmung zuvor wegen einer sich abzeichnenden Ablehnung des Vertrags verschoben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90015 (0,90423) britische Pfund, 124,91 (124,70) japanische Yen und 1,1327 (1,1276) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1288,88 Dollar gehandelt. Das waren 2,31 Dollar weniger als am Vortag./elm/jsl/he