NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Donnerstag im späten US-Devisenhandel auf der Stelle getreten. Mit zuletzt 1,1258 US-Dollar bewegte sich die Gemeinschaftswährung in etwa auf dem Niveau des späten europäischen Währungshandels. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1285 (Mittwoch: 1,1220) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8861 (0,8913) Euro.

Zuvor war der Eurokurs noch bis auf 1,1286 Dollar gestiegen. Anschließend stützten aber robuste Konjunkturdaten aus den USA den Dollar etwas. So waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gefallen. Zudem ist die Kerninflationsrate, die stärker schwankende Güter wie Energie und Lebensmittel ausklammert, im Juni mit 2,1 Prozent höher als erwartet ausgefallen. Beide Daten vermindern etwas den Druck auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die Zinsen rasch zu senken.

"Für eine Zinssenkung ist das Niveau der Kerninflationsrate eigentlich zu hoch", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. "Wer aber nun glaubt, dass die Fed doch nicht den Zins senkt, hat sich geschnitten." Nicht mehr die Konjunkturdaten seien die wirklichen Treiber für die Zinspolitik, sondern die globale konjunkturelle Abkühlung, die Handelskonflikte und der noch immer drohende Brexit, so Gitzel. Am Mittwoch hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell Signale für eine baldige Zinssenkung in den USA bestätigt. An den Finanzmärkten gilt es jetzt als sicher, dass die Fed Ende Juli die Zinsen senken wird. Offen ist jedoch noch wie schnell sie ihre Zinsen danach weiter reduzieren wird./bek/he