NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Dienstag im US-Handel knapp unter 1,16 US-Dollar geblieben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1594 Dollar. Im asiatischen Geschäft hatte der Eurokurs noch unter 1,1565 Dollar gelegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1602 (Montag: 1,1543) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8619 (0,8663) Euro gekostet.

Am Devisenmarkt wurden die Kursgewinne des Euro vor allem mit einer breiten Schwäche des US-Dollar begründet. Die amerikanische Währung gab nicht nur zum Euro, sondern auch gegenüber vielen anderen Devisen nach. Als Grund wurde die freundliche Stimmung an den Aktienmärkten genannt. Dies habe die Anleger aus der Weltreservewährung Dollar gelockt.

Gestützt wurde der Eurokurs auch durch solide Außenhandelsdaten aus Deutschland. So waren die deutschen Ausfuhren im Juni trotz des von den USA ausgehenden Handelskonflikts stabil geblieben. Die Nachfrage vor allem aus Europa hatte weiter für gute Geschäfte in der deutschen Exportwirtschaft gesorgt. Zudem hatten die deutschen Importe stärker zugelegt als erwartet. Enttäuschend fielen hingegen Produktionsdaten aus Deutschland aus. Im Juni war die Gesamtproduktion stärker als erwartet gesunken.

Die angeschlagene türkische Lira konnte sich zu Dollar und Euro zuletzt etwas erholen, nachdem sie in der Nacht auf Dienstag erneut auf Rekordtiefstände gefallen war. Als Gründe für den Sinkflug gelten der Disput zwischen den USA und Ankara um einen in der Türkei festgehaltenen amerikanischen Pastor und das schwindende Vertrauen der Anleger in die türkischen Notenbank. "Ich befürchte, die richtige Krise geht jetzt erst richtig los", sagte Devisenexperte Lutz Karpowitz von der Commerzbank. "Diejenige, die nicht nur ein paar Devisenhändlern weh tut, sondern der türkischen Volkswirtschaft und Gesellschaft."/la/he